Die Gestalterin des Ida Schumacher (Ratschkathl)-Brunnens vom Viktualienmarkt lebte viele Jahre am Blütenring. Geboren wurde sie am 25. August 1918 in Landshut. Nachdem sie zunächst Keramikdesignerin gelernt hatte, studierte sie ab 1936 in München Bildhauerei - als einzige Frau in der Fortbildungsklasse.
Dies musste sie sich hart erkämpfen, da eine Bronzebildhauerin, die große Brunnen gestalten wollte, nicht in das Frauenbild der Nazis passte, zumal ein Einfluss der Moderne auf ihre Skulpturen unverkennbar war.
Ihre künstlerischen Arbeiten fanden ab 1946 Anerkennung und sie bekam immer wieder Aufträge für Kunstwerke im öffentlichen Raum. Die Motive fand sie oft in der antiken Mythologie und in der katholischen Religion.
Im Gegensatz zu den meisten anderen Bildhauern gestaltete sie ihre Skulpturen und Reliefs mit den Jahren immer verspielter und detailreicher. Bis ins hohe Alter von 87 Jahren arbeitete sie an Skulpturen, zuletzt an der eines Jünglings. Am 01.01. 2010 starb Marlene Neubauer-Woerner.
Ihr Sohn stellte ihre Arbeiten bis 2014 in ihrem ehemaligen Wohnhaus (Galerie Neubauer) aus; heute befinden sie sich im Kloster Seligenthal in Landshut, wo Marlene Neubauer-Woerner in den 1920er Jahren zur Schule gegangen war.